Interview mit THOMAS LIEBERT

„UNSER ANSPRUCH MUSS SEIN, DASS ALLES, WAS MAN IN EINEM GEBÄUDE SIEHT UND SPÜRT, PERFEKT IST.“

Können Sie sich noch an Ihr allererstes Projekt erinnern?
Ja, das war das Druckerei-Verwaltungsgebäude von Axel Springer in Leipzig. Es war ein sehr großes Projekt direkt nach der Wende, welches ich aber nicht als Selbstständiger geplant habe, sondern als Student für ein Unternehmen aus München, wo ich auch studierte. Es war die erste Großdruckerei von Axel Springer, die damals von Helmut Kohl eröffnet wurde. Ich bin also schon mit meinem ersten Projekt groß eingestiegen.

 

Gab es so etwas wie ein Schlüsselprojekt für die Entwicklung Ihres Unternehmens?
Ja, wobei es weniger ein Projekt war als eine unternehmerische Entscheidung. Es war die Rückkehr in die Metropole Berlin. Die Kontakte dorthin hatte ich nie abgebrochen, und das hat sich ausbezahlt. In Hüfingen haben wir klein angefangen und sind anfangs langsam gewachsen, da es im Schwarzwald schwieriger ist, Mitarbeiter zu gewinnen. Trotzdem waren wir nach ca. vier Jahren mit 20 Mitarbeitern eines der größten Büros im Umkreis von ca. 100 Kilometern. Die Projekte wuchsen stetig und mehr und mehr folgten Anfragen aus ganz Deutschland, die wir mit unserem Team so nicht mehr bewältigen konnten.

So reifte der Entschluss einer Niederlassung in Berlin – vor allem, um mein Team zu vergrößern. Mit dem Standort Berlin ging es wirklich steil bergauf. Zu den neuen Mitarbeitern kamen neue Aufträge, bspw. die Drittinvestition, sozusagen das Rückgrat vom Flughafen Berlin – unser Teil hat funktioniert, die Kosten und Termine wurden von uns eingehalten! (lacht).

 

Ist es nach wie vor so, dass Sie viele Mitarbeiter durch den Berliner Standort rekrutieren bzw. Engpässe mit Berliner Mitarbeitern bewältigen können?
Ja, wir sind ein zusammengewachsenes Büro. Durch den Standort Berlin gewinnen wir nach wie vor viele Mitarbeiter. Wir verstehen uns als gemeinsames Büro, das deutschlandweit Projekte abwickelt, und nicht als einzelne Profitcenter. Und diese Projekte sind zu 90 % in Berlin, Düsseldorf, München, Hamburg, Basel, Stuttgart oder Frankfurt, also nicht nur am Standort unserer Niederlassungen.

Im Moment gründen wir unseren nächsten Standort in Hamburg, da wir sehr viele Projekte in Hamburg generiert haben und uns hier einen Namen aufgebaut haben – es bleibt also spannend.

 

Welches Projekt war für Sie in den letzten 25 Jahren die größte Herausforderung?
Ich denke, das war die Charité in Berlin – Europas größtes Universitätsklinikum. Wir hatten bis dahin noch kein Krankenhaus geplant. Der öffentliche Auftraggeber forderte einen Nachweis über mehrere ähnliche Projekte, den wir natürlich nicht hatten. Der beauftragte Architekt und Generalplaner suchte auf dem Berliner Markt ein passendes Ingenieurbüro. Bei seinen Recherchen nach einem kompetenten Büro in Berlin haben uns unabhängig voneinander zwei Firmen mit den Worten „Wenn’s jemand kann, dann das Ingenieurbüro Liebert“ empfohlen. Durch eine Partnerschaft mit einem Büro mit Krankenhauserfahrung hatten wir dann alle Bedingungen erfüllt und innerhalb von 14 Tagen den Auftrag für ein 70-Millionen-TGA-Projekt. Das war wirklich eine große Herausforderung (lächelt).

 

War die Herausforderung die Größe des Projekts oder waren es die speziellen Anforderungen?
Beides. Wir haben zum ersten Mal 16 neue Operationssäle ausgestattet. Wobei ich noch nie Angst vor einem Krankenhaus hatte. Für mich war ein Krankenhaus ein bis auf die Untersuchungs- und OP-Räume kein technisch komplexes Gebäude (schmunzelt) und das hat sich letztendlich bewahrheitet. Natürlich bis auf die OPs, die sind komplexer, aber wenn man einen OP gemacht hat, stellt dies keine große Herausforderung mehr dar. Für mich ist die Pharmaindustrie viel komplizierter. Die Hygienestandards sind dort um ein Vielfaches höher. Weitere Herausforderungen waren die Masse und die Geschwindigkeit des Projektes und zu Anfang auch die kritischen Stimmen uns gegenüber. Bereits nach einem Monat konnten wir unsere Kritiker überzeugen.

 

Haben Sie schon mal Projekte abgelehnt? Wenn ja, warum? Ja, leider müssen wir zwischenzeitlich Projekte ablehnen. Im vergangenen Jahr konnten wir fast nur noch für Stammkunden arbeiten und dieses Jahr mussten wir sogar einzelne Projekte unserer Stammkunden absagen, da unsere Auftragsbücher voll sind. Sobald wir unsere gewohnte Qualität nicht mehr leisten können, sagen wir lieber ab. Ich musste dieses Jahr schon über 15 Projekte absagen.

Das tut weh als Unternehmer. Aber wir arbeiten daran – auch durch die Gründung unserer neuen Niederlassung in Hamburg haben wir attraktive neue Arbeitsplätze in Toplage direkt an der Elbe etc.

Bekanntlich funktioniert auch bei einem Ingenieur nicht alles auf Anhieb. Haben Sie eine Anekdote für uns?
Wir haben tatsächlich (klopft auf Holz) noch kein Projekt an die Wand gefahren. Natürlich gibt es immer neue Herausforderungen – bei jedem Projekt. Jedes Projekt ist ein Unikat, individuell zugeschnitten als Maßanzug für unsere Kunden. Natürlich holpert es auch mal, das liegt in der Sache der Natur.

Unser aller Motto ist lösungsorientiert zu arbeiten und auch zu Fehlern zu stehen, nur so kann man sie korrigieren.Offene Kommunikation und Transparenz haben immer dazu geführt, dass unsere Kunden uns wieder beauftragen.

 

Können Sie ganz normal durch ein Gebäude gehen, ohne dass Sie dessen Zustand analysieren?
(schmunzelt) Ich kann tatsächlich durch kein Gebäude gehen, ohne dass ich es anschaue. Ich lerne dadurch das Konzept und die Vorgehensweise des Architekten kennen. Die Architektur steht auch bei uns im Vordergrund, nicht nur die Funktionalität und die Technik. Heute hat die Technik in einem Planungsteam einen sehr hohen Stellenwert, auch finanziell. Inzwischen kann der Anteil der TGA-Kosten bis zu 30 – 40 % der Gesamtinvestitionskosten ausmachen. Da müssen Architekten und Ingenieure auf Augenhöhe miteinander arbeiten.

Gehen Sie mal in ein Gebäude und schauen Sie die Decke an. Manchmal denkt man, wie sieht es denn hier aus? Es muss so wenig wie möglich Technik sichtbar sein. Die Architekten geben sich sehr viel Mühe, ein Gebäude harmonisch zu gestalten. Dies darf nicht durch unkoordinierte Technik zerstört werden. Unser aller Anspruch muss sein, dass alles, was man in einem Gebäude sieht und spürt, perfekt ist.

 

Warum laufen so viele große Bauprojekte aus dem Ruder?
Viele gescheiterte Projekte, über die man liest, sind öffentliche Projekte. Es wird politisch, oft ohne fachlichen Hintergrund, entschieden. Budgets werden – ohne sie mit Fachplanern zu besprechen – beinahe willkürlich festgelegt. Die Projekte werden dann mit definierten, unrealistischen Budgets öffentlich ausgeschrieben.

Und wenige Monate nach Auftragsvergabe kommt die Nachricht über erhebliche Mehrkosten. Jeder kennt diese falsche Vorgehensweise, aber es wird trotzdem so gehandhabt, weil es sonst keine politische Entscheidung gibt. Wenn ein privatrechtliches Projekt so läuft, dann war der Planer nicht der Richtige, weil er sich zu spät mit dem auseinandergesetzt hat, was der Bauherr will und welches Budget er tatsächlich hat. Alle Projekte, die wir je gemacht haben, sind zum Schluss nie mit einem Budget abgerechnet worden, das dem Bauherren nicht bekannt war.

Was war für Sie die größte Ingenieursleistung der Menschheit?
Eine großartige Ingenieursleistung war meines Erachtens die Landung der Marssonde im Jahr 2014.

Ingenieure haben ein Flugobjekt, eine Sonde entwickelt, die sich über Solarkollektoren selbst mit Energie versorgt hat und ohne Zutun und Kontrolle vom Boden aus 10 Jahre geflogen ist. Und nach 10 Jahren landet sie auf dem Mars, fährt planmäßig ihre Solarkollektoren aus und nimmt ihren Dienst auf – das muss man sich mal vorstellen. Irgendwo eine Maschine hinzuschicken, wo man die Stratosphäre und die Umgebungsverhältnisse nicht kennt, und sie landet punktgenau, in Time, an der Stelle, die man vor zehn Jahren festgelegt hatte. Das finde ich eine großartige Ingenieurleistung.

 

Glauben Sie an immerwährenden Fortschritt? Wünschen Sie ihn sich?
Fortschritt kann man nicht aufhalten, das ist definitiv so und das ist auch gut so. Ohne Weiterentwicklungen, ohne Fortschritt blieben wir stehen. Und Stillstand ist Rückschritt. Man kann jede neue Erfindung positiv oder negativ nutzen. Es liegt immer in der Verantwortung des Menschen. Aber wenn wir aufhören würden, Entwicklungen voranzutreiben, würden unsere Ressourcen zur Neige gehen. Wir müssen Fortschritt generieren, und zwar schnell.

Wobei Fortschritt nichts mit einer Zeitachse zu tun hat. Fortschritt bedeutet, Prozesse zu optimieren und die unerschöpflichen und dauerhaft verfügbaren Energieressourcen zu nutzen, die die Erde bietet. Dazu braucht man die Erde, die Sonne, das Licht, das Wasser.

Wobei ich kein Verfechter der Windenergie bin. Sinnvolle Ressourcen müssen meines Erachtens immer zu 100 % verfügbar sein. Bspw. ist ein Fluss immer verfügbar und somit das Wasserkraftwerk. Gezeitenkraftwerk finde ich genial – die Gezeiten gibt es immer. Das Ziel ist, verschiedene Ressourcen zeitabhängig miteinander zu verbinden. Das ist für mich die Lösung für die nächste Generation. Fördern sollte man dabei nur Techniken, die noch in der Entwicklung sind. Eine staatliche Förderung von funktionierenden Techniken sehe ich kritisch.

Es wird wohl noch ein paar Jährchen dauern, dennoch scheint sich das fossile Zeitalter seinem Ende zu nähern.
Wie sähe Ihr beruflicher „Plan B“ aus?

Ich glaube nicht, dass sich das fossile Zeitalter seinem Ende nähert. Der Anteil wird immer kleiner werden, aber jedes Gebäude, jeder Mensch wird nach wie vor fossile Energie benötigen. So viele Wälder, Sonne oder Wind haben wir einfach nicht, um die fossilen Energien zu 100 % zu ersetzten. Aber wir müssen den Verbrauch radikal einschränken und mit fossilen Energieträgern sehr schonend umgehen. Und genau das ist auch unser Ziel. Wir werden uns nie zu 100 % regenerativ versorgen können.

Dafür gibt es zu viele Menschen und zu viel Industrie auf der Welt. Das wird noch Generationen beschäftigen. Wir müssen heute dafür sorgen, dass die nachfolgenden Generationen noch auf den Anteil fossiler Energie zurückgreifen können, den sie dringend benötigen.

 

Welche drei Dinge nimmt ein Versorgungsexperte auf eine einsame Insel mit?
Als Erstes natürlich meine Familie. Denn nur zusammen sind wir stark, das ist so. Dann ein Messer für die Jagd. Nein, ich kann nicht jagen, aber wenn man Hunger hat, dann wird man irgendwie einen Fisch oder einen Hasen fangen (schmunzelt) und alles andere bietet die Natur.

 

Was war das letzte Buch, das Sie gelesen haben? Ihr Lieblingsbuch?
Ich habe sehr wenig Zeit, um Bücher zu lesen. Wenn ich lese, möchte ich mich von der realen Welt verabschieden. Ab liebsten mit einem spannenden Krimi im Urlaub am Strand – das entspannt mich.

 

Sind Sie eher der kreative Typ oder der messerscharfe Analytiker?
Beides. Um Visionen zu entwickeln, muss man kreativ sein und auch quer denken dürfen. Aber genauso musst du deine Visionen analysieren und prüfen, inwieweit sie machbar sind. Ich denke, es gehört beides dazu. Man muss sich trauen, etwas Neues zu machen. So führe ich auch mein Unternehmen: Jedes neue Projekt ist eine neue Herausforderung. Es sind immer neu definierte Ziele, neu gestellte Aufgaben.

 

Der Druck, der auf der wirtschaftlichen Elite lastet, ist immer wieder ein großes Thema. Viele Top-Leute scheiden frühzeitig aus oder helfen mit Medikamenten und Alkohol nach. Wie schaffen Sie es, dem Druck standzuhalten?
Der Druck muss positiv bleiben. Wenn einem die Arbeit Spaß macht, man dabei Freiräume nutzen und Visionen entwickeln kann, dann ist der Druck nicht negativ. Manchmal gibt es natürlich Druck von außen, bspw. Termindruck, aber in der Regel lassen sich diese Dinge mit dem Bauherren diskutieren. Ich denke, wenn der Druck so groß ist, dass man nachts nicht mehr schlafen kann, dann hat man den falschen Job. Das gilt für jede Branche.

 

Als Geschäftsführer benutzen Sie schon mal das Bild vom „Mustang, der mit seiner Herde in Höchstgeschwindigkeit durch die Prärie galoppiert“. Wie entschleunigen Sie abends? Bleibt noch freie Zeit?
Ja, und das ist auch ganz wichtig. Ich brauche freie Zeit, um mich zu entspannen. Wenn ich nach einem positiv stressigen Tag abends mit meiner Frau auf der Terrasse oder vorm Kamin sitze, ein schönes Glas Wein trinke und mit ihr über ganz alltägliche Dinge reden kann, ist das für mich Entspannung. Oder wenn ich nach Hause komme, die Tür aufmache und meine Tochter mir mit offenen Armen entgegen rennt. Da bin ich nach zwei Minuten ganz zu Hause angekommen.

Natürlich habe ich nicht immer soviel Zeit mit meiner Familie, wie ich es mir wünsche. Aber ich versuche, meine Zeit so gut wie möglich zu nutzen, zum Beispiel bei Autorennen oder beim Ski fahren mit Familie und Freunden in den Alpen.

 

Ihre Projekte sollen Umwelt- und Ressourcen schonend sein. Was tun Sie ganz privat für die Umwelt?
Natürlich wird mein Haus nicht mit Öl und Gas beheizt, das könnte ich nicht vertreten. Mit Geothermie über Brunnenwasser decken wir unseren Heizenergieverbrauch umwelt- und ressourcenschonend. Wir wohnen schon seit zehn Jahren in unserem Haus und haben es jeden Winter warm (lächelt).

 

Man sagt, hinter jeder erfolgreichen Person stehe ein starker Partner. Wer steht hinter Ihnen?
Ein starker Partner ist einer, der dich immer wieder erdet, dich zurückholt. Der dir die Wahrheit sagt. Und dich unterstützt. Das ist bei mir ganz klar meine Frau. Sie holt mich immer wieder ab, auch von allzu großen Höhenflügen, beispielsweise bei einem neuen großen Projekt (lacht).

Ich hab viele gute Mitarbeiter, mit denen ich mich gerne austausche, keine Frage. Aber hinter mir steht meine Frau. Und darüber bin ich sehr glücklich.

 

Wie schaffen Sie es, Ihre Mitarbeiter täglich neu zu motivieren?
Motiviert man die Mitarbeiter mit einem Schulterklopfen oder mit einer Gehaltserhöhung? Mit Geld kann man keinen Mitarbeiter halten, Geld ist zweitrangig. Wir bezahlen gut, aber auch erfolgsabhängig. Viel wichtiger ist es für einen Mitarbeiter, dass er sich wohlfühlt und gewisse Freiheiten nutzen kann. Er verbringt mehr Stunden im Büro als zu Hause. Deshalb ist mir ein respektvoller Umgang miteinander ebenso wichtig wie gemeinsame Unternehmungen. Wenn unsere Kunden uns ein Lob aussprechen, wird dies an die Mitarbeiter weitergegeben. Wenn ein Projekt gut gelaufen ist, loben wir die Mitarbeiter. Schon bei der Einstellung prüfen wir, ob der Bewerber charakterlich ins Team passt – noch vor der beruflichen Qualifikation.

Im Laufe der Jahre kann ich das recht schnell beurteilen, ich achte auf mein Bauchgefühl. Wir sind wirklich eine große Familie und wir pflegen dieses familiäre Gefühl, damit sich jeder in seiner Umgebung wohlfühlt. Ein Mitarbeiter muss sich mit seinem Arbeitsplatz identifizieren. 90 motivierte Mitarbeiter haben eine enorme Außenwirkung. Das sind Multiplikatoren für das Unternehmen. Und das spüren auch die Kunden, das spürt jeder, der mit uns in Kontakt tritt.

 

Wer oder was motiviert Sie?
Meine Motivation ist das Feedback unserer Kunden. Wenn ich nach Abschluss eines Projektes durch ein Gebäude gehe und denke, genauso sollte es werden, die Architektur passt, die Technik ist unsichtbar, man fühlt sie nur positiv, man hört sie nicht, sie ist einfach da, unsichtbar. Oder die funktionierenden Prozesse bei einem Industrieprojekt. Beispielsweise musste bei der Herstellung eines Pharmaproduktes – von der Anlieferung des Rohstoffes am Standort Deutschland bis zur Ankunft der fertig abgefüllten Spritzen in Amerika – die Temperatur immer zwischen 10 Grad und maximal 10,5 Grad sein. Das war eine Herausforderung. Und zu sehen, dass dies funktioniert, das ist es, was mich am meisten inspiriert.

 

Wie schaffen Sie es, dass man Ihnen Millionenbudgets anvertraut?
Wir haben oft bewiesen, dass wir Budgetplanung machen können. Der Wunsch ist da, das Budget bekannt und wir besprechen mit dem Bauherren, wie wir diese zwei Punkte so nah wie möglich aneinander heranführen. Das schätzen unsere Kunden. Wir halten uns an das definierte Budget und versuchen, es so wirtschaftlich wie möglich für unseren Kunden einzusetzen, um sein Ziel zu erreichen, und das haben wir schon vielfach bewiesen. Alle meine Mitarbeiter sind angewiesen, so zu planen, wie sie es für ihr eigenes Gebäude tun würden. Sie können jeden unserer Kunden anrufen, es werden uns alle weiterempfehlen. So bekommen wir auch unsere Neukunden, die recht schnell Stammkunden werden.

 

Wenn Sie mit wenigen Sätzen beschreiben müssten, warum man Ihnen und nicht Ihren Mitbewerbern einen Auftrag erteilen soll, was wäre Ihre Antwort?
Ich denke, für uns spricht der offene und ehrliche Umgang mit dem Bauherrn. Diese Vorgehensweise ist sehr speziell. Büros in unserer Größenordnung sind meist nicht mehr inhabergeführt, d.h. es gibt strenge Hierarchien und somit lange Entscheidungswege. Unsere Teams, aus je einem Projektleiter und aus bis zu 15 Fachplanern, agieren schnell und flexibel ohne Hierarchien und können entscheiden. Ein weiteres Argument sind die vielen Gespräche und Brainstormings mit dem Bauherrn zu Beginn eines Projektes.

Wir stecken die Ziele ab, diskutieren die Risiken und die Risikobereitschaft und erarbeiten einen Plan B für ein mögliches Nachrüsten. Wir hinterfragen Entscheidungen und beziehen oft auch weitere Abteilungen in diese Gespräche mit ein, wie das Facility-Management. So stellen wir sicher, dass alle Anforderungen klar sind. Wir haben kompetente Mitarbeiter, die diese Gespräche führen. Und diese Vorarbeit zahlt sich aus. Alle Big Points sind geklärt – so funktioniert ein Projekt reibungslos. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Theoretisch ist für eine Druckerei eine Kühlleistung von 2 MW erforderlich. Aus Erfahrung der Prozessstruktur einer Druckmaschine wissen wir, dass ca. 70% der Leistung reichen. Also empfehlen wir die Installation der geringeren Leistung, legen aber alles so aus, dass problemlos nachgerüstet werden könnte, was noch niemals notwendig war. So arbeiten wir budgetschonend.

 

Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus während der Projektphase?
Während des Projektablaufs findet wöchentlich oder 14-tägig eine Bauherrenbesprechung statt. Teilnehmer sind der Projektleiter oder auch der Fachplaner. Da ja bereits alle grundsätzlichen Punkte mit allen Entscheidern geklärt sind, sind diese Besprechungen effektiv und ergebnisorientiert – ganz im Sinne des Bauherrn. Beispielhaft für unsere Arbeitsweise ist unser Projekt mit Renzo Piano, mit genau diesen Themen: Budgeteinhaltung, Differenz zwischen Wunsch des Bauherrn und dem vorgegebenen Budget. Wir drehen seit sechs Wochen Gesprächsrunden, aber wir drehen sie weiter, bis geklärt ist, was tatsächlich gewünscht ist und wo das Budget definitiv hingeht.

Natürlich machen wir dabei Lösungsvorschläge, um das Ziel erreichen zu können, auch wenn das Budget nicht ausreicht. Sollte der Mieter oder Käufer später nachrüsten wollen, kann er das ganz einfach machen. Flexible, vorrausschauende Planung unter Berücksichtigung aller Eventualitäten – vor Projektstart – das ist unsere Philosophie. Unsere Kunden schätzen diese ausführliche Startphase, da sie wissen, sie sparen dadurch viel Geld, Zeit und Ärger.